Über Rollenklischees, (patriarchale) Machtverhältnisse und verinnerlichte Glaubenssätze im Kontext von Geschlecht – mit dem Anti-Bias-Ansatz das Miteinander neu wahrnehmen und diskriminierungskritisch gestalten lernen.
Der Anti-Bias-Ansatz ist ein macht- und diskriminierungskritisches Konzept, das uns hilft, gesellschaftliche Ungleichheiten, eigene Vorannahmen und verinnerlichte Machtverhältnisse sichtbar zu machen. Im Zentrum steht dabei die Frage: Mit welchen Bildern im Kopf sind wir aufgewachsen? Denn unsere tief verankerten Glaubenssätze und Denkweisen prägen unser Handeln – oft unbewusst – und tragen so zur Reproduktion diskriminierender Strukturen bei.
In dieser Weiterbildung lernen die Teilnehmenden den Anti-Bias-Ansatz exemplarisch mit dem Schwerpunkt Geschlecht und patriarchale Strukturen kennen. Warum dieser Fokus?
Weil Geschlecht jede*n betrifft.
Weil wir in einer Zeit leben, in der einerseits emanzipatorische Entwicklungen stattfinden – etwa in feministischen und queeren Bewegungen –, gleichzeitig aber auch anti-feministische Ideologien und hegemoniale Männlichkeitsbilder an Einfluss gewinnen. Männlichkeitsinszenierungen à la Andrew Tate stilisieren Dominanz, Abwertung und Ungleichheit – insbesondere in digitalen Räumen.
Gerade junge Menschen brauchen Fachkräfte, die ihnen Sicherheit geben, die geschlechtliche Vielfalt anerkennen, Haltung zeigen und Ungleichheitsideologien etwas entgegensetzen können.
Ziel des Workshops ist es, sich mit verinnerlichten Rollenbildern, normativen Geschlechtervorstellung und eigenen Prägungen auseinanderzusetzen – unabhängig von der eigenen Geschlechtsidentität. Dabei geht es nicht nur um Erkenntnisse, sondern vor allem um konkrete Handlungsoptionen im (pädagogischen) Alltag.
Inhalte
- Einführung in den Anti-Bias-Ansatz als machtkritisches Reflexions- und Handlungskonzept
- Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen, patriarchalen Machtverhältnissen und internalisierten Mustern
- Reflexion über kritische Männlichkeiten, weibliche Komplizinnenschaft* und anti-feministische Dynamiken
- Erarbeitung diskriminierungskritischer Perspektiven im Umgang mit jungen Menschen in der Identitätsentwicklung
- Brücken zu anderen Diskriminierungsdimensionen (insbesondere Rassismus und Klassismus)
- Praxisnahe, teilnehmendenorientierte Arbeit mit Fragen, Fällen und Erfahrungen der Teilnehmenden
Zielgruppe
Für pädagogisch Tätige, Multiplikator*innen und (Verbindungs-)Lehrkräfte, die den Anti-Bias-Ansatz kennenlernen möchten – und die sich mit Blick auf Gender, Macht und gesellschaftliche Ungleichheiten weiterbilden, positionieren und gemeinsam neue Handlungsmöglichkeiten entwickeln wollen.
Die Referentin
Dana Meyer ist Sozialwissenschaftlerin und seit vielen Jahren als Referentin für politische Bildung und Trainerin im Kontext von Anti-Bias und Rassismuskritik tätig. Neben ihrer fachlichen Expertise bringt auch Erfahrungen aus der Organisationsentwicklung und -beratung mit ein.
🌐 www.anti-bias-meyer.de
Preise
80,00 € inkl. Seminarkosten, Übernachtung und Vollverpflegung.
Dank einer Förderung durch die Bundeszentrale für politische Bildung kann das Seminar zu diesem Teilnahmepreis angeboten werden.